Agile Führung – wenn unsere Erfahrung nichts nutzt

Veröffentlicht: 14. Mai 2018Kategorien: Führungskommunikation

75 Prozent der Führungskräfte spüren, dass es einen beschleunigten und permanenten Wandel gibt und sie irgendetwas tun müssen, sagt das Ergebnis der Studie »Agilitätsbarometer 2017« von Haufe und Promerit. Nur 8 Prozent sagen, dass der Wandel ihrer Meinung nach an Technologie scheitert. 34 Prozent denken, er scheitert an den Menschen und 45 Prozent sind der Meinung, der Wandel scheitert an den Strukturen und der Kultur des Unternehmens.

Was zeigt uns diese Studie? Alle reden über agile Methoden. Bevor wir uns jedoch mit agilen Methoden auseinandersetzen, brauchen wir erst mal etwas ganz anderes: Eine agile Einstellung der Mitarbeiter und Führungskräfte! Doch das ist einfacher gesagt als getan. Können wir einfach zu unseren Mitarbeitern hingehen und sagen: „So, du wirst ab sofort eine agile Einstellung den anstehenden Veränderungen gegenüber haben. Dann kriegen wir das gemeinsam hin“? Schön wär’s.

Der Haken an der Sache ist: Wir in der Führung können in der heutigen Zeit nicht mehr ausschließlich auf unsere Erfahrung zurückgreifen. Der Wandel verläuft so schnell und so tiefgreifend, wie es in der Historie noch nie war. Unsere Zukunft ist nicht mehr ohne Weiteres vorhersagbar. Intuitive Handlung nach Erfahrungsschatz können einen da ganz schön aufs Glatteis führen. Da hilft nur, selbst der Veränderung gegenüber aufgeschlossen zu sein und damit verbundene Unsicherheiten zu akzeptieren. Wir können die schnellen Wandlungszyklen nicht länger ignorieren. Wir müssen also lernen, agil zu führen.

Ambiguität: klarkommen mit der Agilität
Agile Führung muss vor allem eins: Die Masse an Informationen richtig zuordnen können. Die Ambiguität der Informationen – also deren Mehrdeutigkeit – ist für uns ungewohnt und macht Angst. So können wir es uns aber erheblich leichter machen:

  • Nicht auf klare Zieldefinition pochen. Das war einmal. Komplexe Ausgangssituationen können auch komplexe Zielsituationen als Ergebnis haben. Das Ende kann also gar nicht bekannt sein.
  • Flexibel immer wieder auf Neues einstellen. Ein Weg ist veränderbar – und nicht in Stein gemeißelt.
  • In Erneuerungsprozesse viele Meilensteine einbauen, damit Adjustierungen rechtzeitig erfolgen und dabei die Abläufe transparent halten. So entsteht Klarheit über Prozesse und Verantwortlichkeiten und jede Veränderung ist nachvollziehbar.

Agile Unternehmen können sich schneller und besser an Veränderungen anpassen. Sie sind immer bereit, Strategien zu ändern und nach den neuen Gegebenheiten auszurichten. Setzen Sie diese drei Einstellungen in Ihrem Unternehmen durch, werden Sie erhebliche Erleichterung bemerken. Bei Ihren Mitarbeitern, bei sich selbst. Und bei allen, mit denen Sie geschäftlich zu tun haben. Go for it!