Großer Ansturm auf Corona-Impftermine in Hausarztpraxen erwartet

Veröffentlicht: 12. April 2021Kategorien: Medizin der Zukunft

Corona-Impfungen sind vielerorts heiß begehrt. Dies merken gegenwärtig auch viele Hausarztpraxen, denn Corona-Impfungen sollen zeitnah auch von Hausärzten durchgeführt werden. Patienten müssen dann nicht mehr den umständlichen Umweg über ein Impfzentrum nehmen, sondern erhalten ihre Corona-Impfungen direkt bei ihrem Hausarzt des Vertrauens.

Ähnlich komfortabel soll es auch in Sachen Corona-Schnelltests für Patienten laufen. Auch diese sollen unkompliziert beim Hausarzt durchführbar sein. So manche Praxis kann sich schon jetzt kaum vor telefonischen Impftermin-Anfragen oder Terminwünschen für einen Corona-Schnelltest retten. Dazu kommen noch die regulären Wünsche der Patienten, wenn es hier oder dort zwickt und zwackt oder andere Dinge mit dem Hausarzt besprochen werden sollen. Natürlich ist ein solcher Ansturm von einer Hausarztpraxis nicht zu bewältigen. Um das Personal in der Praxis zu entlasten, wurde jüngst ein interessantes Konzept vorgestellt.

Smarte Software hilft bei der Terminvergabe

Das Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke setzt in Sachen Online-Terminbuchung für Corona-Schnelltests bereits auf eine smarte Software. Diese kann schon bei der Terminvergabe Daten erfassen, die ansonsten direkt vor Ort abzufragen wären. Während des eigentlichen Test-Termins ist dann nur noch eine kurze Identifikation des Patienten notwendig. Zusätzlich vermeidet ein digitales Wartezimmer lange Warteschlangen für die Patienten. Personen, die sich für einen Schnelltest angemeldet haben, können sich vorab per E-Mail oder SMS erkundigen, wie lange die voraussichtliche Wartezeit betragen wird.

Online-Terminbuchung für Corona-Schnelltests

Online-Terminbuchung für Corona-Schnelltests

dubidoc aus Essen ist Erfinder der smarten Software

Das Essener Startup-Unternehmen dubidoc (www.dubidoc.de)  ist Schöpfer der eingesetzten Software. Der Geschäftsführer Steffen Schillings konnte mit seinem Team das Terminmanagement in digitaler Form innerhalb weniger Tage zur Verfügung stellen. Besonders praktisch für jede Hausarztpraxis, unabhängig von ihrer Größe, ist die Tatsache, dass sich die Terminvergabe vollständig aus der Ferne implementieren lässt, da Dubidoc webbasiert konzipiert ist. Dies bedeutet, dass die Software innerhalb kurzer Zeit in jeder Arztpraxis einsetzbar ist.

Wie sieht die Impfsituation in Arztpraxen aktuell aus?

In Bayern beispielsweise dürfen einzelne Ärzte bereits seit ein paar Wochen Corona-Impfungen anbieten und durchführen. Bayernweit fand der Impf-Start jedoch erst vor einigen Tagen statt. Wie von Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, werde in knapp über 1.600 Praxen mit den Corona-Impfungen begonnen. Nach den Osterfeiertagen sollen nach und nach immer mehr Hausärzte mit in das Impf-Konzept eingebunden werden. So rechnet man ab dem 7. April mit einem Impf-Start in etwa 8.500 Praxen in ganz Bayern. Dazu stehen niedergelassenen Ärzten, Fachärzten sowie ärztlichen Psychotherapeuten jeweils bis zu 48 Impfdosen pro Woche zur Verfügung.

Impfreihenfolge laut Verordnung beachten

Aktuell sind Impfstoffe immer noch rar in Deutschland. Aus diesem Grund stehen Impfdosen zunächst Patienten aus verschiedenen Risikogruppen zur Verfügung. Hausärzten wird empfohlen, sich an der bundesweiten Impf-Verordnung zu orientieren. Demzufolge sollen Impf-Termine zunächst älteren Menschen sowie Patienten mit Vorerkrankungen zugänglich gemacht werden. Auch einzelne Berufsgruppen, bei denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, sollen bevorzugt Impf-Termine erhalten.

Verschiedene Impfstoffe je nach Altersgruppe

Wie von verschiedenen Verbänden mitgeteilt wurde, steht den Hausarztpraxen hauptsächlich der Impfstoff von Astrazeneca zur Verfügung. Nach einigen Turbulenzen in den vergangenen Tagen und Wochen gilt laut einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission sowie eines Beschlusses der Gesundheitsministerkonferenz die Empfehlung, den Impfstoff Astrazeneca nur noch Personen ab einem Alter von 60 Jahren zu verabreichen. Nach den Ostertagen sollen die Hausarztpraxen überwiegend den Impfstoff von Biontech erhalten, wodurch eine Corona-Impfung auch für jüngere Risikopatienten beim Arzt möglich gemacht werden soll.

Verschiedene Impfstoffe je nach Altersgruppe

Verschiedene Impfstoffe je nach Altersgruppe

Welche Vorteile bietet eine Corona-Impfung beim Hausarzt?

Auch wenn Impfungen beim Hausarzt zukünftig möglich sein sollen, lassen sich Impf-Termine auch weiterhin in den Impfzentren vereinbaren. Jedoch bietet es für den Patienten zwei Vorteile, wenn er eine Impfung beim Hausarzt durchführen lassen möchte. Zum einen sind Ärzte die wahren Impf-Profis im Land. Zum anderen können sie schneller impfen, da sie ihre Patienten kennen und beispielsweise chronisch Kranke schnell erfassen können. Darüber hinaus können Hausärzte ihre Patienten nach erfolgreicher Impfung besser begleiten und Anzeichen erkennen, wenn ein Impfschaden zu vermuten ist. Letztlich können Hausärzte Impf-Angebote auch an Menschen richten, die in Sachen Mobilität eingeschränkt sind und keine Möglichkeit haben, einen Termin in einem Impfzentrum zu vereinbaren.

Wie sieht es mit den Wartezeiten für Impf-Termine in den Hausarztpraxen aus?

Jeder Praxis steht es frei, ob sie für die Corona-Impfungen zusätzliche Sprechzeiten anbieten möchte oder die Impfungen parallel zum laufenden Betrieb durchführt. Daher lässt es sich nicht pauschal beantworten, ob Patienten durch die Impf-Termine künftig mehr Geduld im Wartezimmer benötigen. Von einigen Hausärzten wurde jedoch bereits angekündigt, besondere Sprechstunden für die Impfungen in den Mittagsstunden oder am Abend anzubieten. In der Regel sind daher keine zusätzlichen Wartezeiten in den Hausarztpraxen in Deutschland zu erwarten. Allerdings wird es sicherlich einige Tage dauern, ehe sich die Praxen mit der Doppelbelastung durch Impf-Termine arrangiert haben. Ein wenig Geduld dürfte also von Patientenseite aus durchaus notwendig sein.

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Quellen: