100 ist das neue 80 – Wie wir gesund Altern können
Der Alterungsprozess unserer Zellen beginnt ab dem 25. Lebensjahr und ist verantwortlich für mögliche altersbedingte Krankheiten. Gibt es Geheimnisse und Langlebigkeitsstrategien, diesen natürlichen Prozess zu beeinflussen? Die Antwort findet sich in der Langlebigkeitspyramide, die aus den Ebenen Lebensstil, Nahrungsergänzung und Medikation besteht.
Die Langlebigkeits-Pyramide
Unser Lebensstil und besonders unsere Ernährung bilden das Fundament für ein langes Leben. Die vielbeschworenen „schlechten“ Gene beeinflussen, neuesten Studien zufolge, lediglich zu 20 – 30 % unsere Lebensspanne. Wenn das Fundament stimmt, können wir mit gezielter Nahrungsergänzung und auch mit Medikamenten weiteren positiven Einfluss ausüben.
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine Schlüsselrolle, um unsere Zellen fit zu halten. Bestimmte Ernährungsformen können sogar den Alterungsprozess verlangsamen.
Ist Fasten der Schlüssel zur Jugend?
Unser Körper braucht regelmäßige Phasen der Selbstreinigung und -erneuerung. Beschädigte Zellen müssen ersetzt werden, deren Bestandteile abgebaut und neue produziert werden. Das alles erledigt unser Körper am besten, wenn er gerade nicht mit dem Verdauen neuer Nahrung beschäftigt ist. Deshalb sind Fastenphasen ein wichtiger Faktor der Langlebigkeitsstrategien.
Eine besonders praktikable Methode den Körper dabei zu unterstützen ist das Intervallfasten. Dabei gönnt man dem Verdauungstrakt täglich 16 Stunden Ruhe und beschränkt die Zeit der Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden. Das weitverbreitete Bild, wonach man frühstücken sollte „wie ein Kaiser“, ist inzwischen überholt. Vielmehr geht es darum, dem Körper eine Pause vom Essen zu gönnen. Dies gibt den Zellen die Möglichkeit, sich zu erholen und wichtige Langlebigkeitsprozesse zu aktivieren.
In Zeiten des Fastens, wenn keine Nahrung aufgenommen wird, übernimmt die Leber eine entscheidende Rolle. Sie produziert Zucker und sorgt so für die nötige Energie. Diesen Prozess kann man trainieren und somit den eigenen Hunger und Energiehaushalt besser steuern.
Ein einfacher Trick, um den plötzlichen Hunger während einer Fastenperiode zu überlisten, ist das Trinken von Flüssigkeiten, idealerweise grüner Tee. Dieser enthält nicht nur wichtige Langlebigkeit fördernde Substanzen, sondern hilft auch dabei, das Hungergefühl zu dämpfen.
Essen und Emotionen
Essen hat nicht nur den Zweck, unseren Hunger zu stillen. Es ist vielmehr ein komplexes Zusammenspiel aus Körperreaktionen, Wohlbefinden und geistiger Gesundheit.
Hunger ist nicht gleich Hunger. Oft essen wir aus Langeweile, Stress oder anderen emotionalen Gründen und nicht, weil unser Körper tatsächlich Nahrung benötigt.
Hier kann uns die moderne Technologie helfen: Es gibt mittlerweile zahlreiche Apps, die uns dabei unterstützen, unsere Essgewohnheiten besser zu verstehen und zu kontrollieren. Sie erinnern uns daran, regelmäßig zu essen, protokollieren, was wir essen und können sogar Muster in unserem Essverhalten erkennen.
Wann, wie oft und was wir essen, hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Der regelmäßige Konsum von Fast Food und zuckerhaltigen Snacks kann zwar kurzfristig für Befriedigung sorgen, hat aber langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Umgekehrt kann das gelegentliche Fasten, bei dem man für einen bestimmten Zeitraum komplett auf Nahrung verzichtet, durchaus positive Effekte haben. Hierzu gibt es ebenfalls spezialisierte Fasten-Apps, die den Anwender durch den Prozess führen und hilfreiche Tipps geben.
Das Mikrobiom: Unser innerer Freund
Das Mikrobiom, eine Gemeinschaft aus Milliarden von Mikroorganismen, die in unserem Verdauungstrakt leben, spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Es beeinflusst nicht nur die Verdauung, sondern auch das Immunsystem und sogar unsere Stimmung. Durch eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Gemüse und fermentierten Lebensmitteln ist, können wir ein gesundes Mikrobiom fördern.
Fazit:
Abschließend ist zu sagen, dass Ernährung und Langlebigkeitsstrategien individuell sind. Jeder Mensch reagiert anders auf Nahrungsmittel und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist wichtig, auf seinen eigenen Körper zu hören und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Dabei können moderne Technologien wie Ernährungs-Apps unterstützend wirken, dürfen aber niemals den menschlichen Instinkt oder den Rat von Experten ersetzen.
Hinweis: dieser Text entstand aus dem inspirierenden Gespräch im Podcast “Gesund & Gesund” mit Dr. Dr. Dominik Duscher. Hier können Sie die ganze Folge anhören.